Jahre ist es her, dass wir das letzte Mal hier waren. Die Schlossinsel besichtigt, die Sumpfschildkröten beobachtet haben und unter Wasser gegangen sind, um in der Unterwasserbeobachtungsstation Fische zu entdecken. Umso mehr freue ich mich auf unseren zweiten Besuch im Nationalparkzentrum schlossORTH. Dieses Mal wird es anders werden, so viel weiß ich jetzt schon. Denn nach einem regenreichen Frühling sieht die Landschaft anders aus, als damals im Hochsommer; und überhaupt sind wir heuer mit unseren beiden Kindern unterwegs, denen wir mit unseren Erzählungen schon richtig Lust auf den Ausflug gemacht haben.
Nachdem wir also unser Ticket gelöst haben, marschieren wir schnurstracks zur Schlossinsel. Wir durchqueren den Schlosshof, freuen uns über die erste Storchsichtung des Jahres und erreichen die Holzbrücke, die uns auf die Schlossinsel und zum Mini-Einblick in die faszinierende Landschaft der Donau-Auen führt.
Entdeckungstour auf der Schlossinsel in schlossORTH
Dunkel kann ich mich ja noch vom letzten Mal erinnern. An die Schildkröten, die Hängebrücke über die Donau und die Biberspuren, die hier zu finden sind. Heute wird mein Gedächtnis wieder aufgefrischt und ich darf den Ort praktisch neu als Ausflugsziel für Familien erleben.
Langsam, bedächtig, gemütlich, geht hier nämlich gar nichts mehr zu. Die Mädels laufen praktisch sofort los, um das Areal zu erkunden. Dabei entdecken sie gleich zu Beginn das riesengroße Vogelnest mit Strohballen (wie cool, bitte!?), die Schafe und zugewachsenen Tunnel, der gleich mehrmals ausprobiert wird. Hätten wir nicht gleich gegenüber ein Ziesel gesichtet, das für plötzliche Stille bei den Kindern sorgte ("nicht zu laut, sonst läuft es weg!"), wir stünden wohl noch immer hier.
Interaktive Stationen auf der Schlossinsel
Nachdem die beiden Ziesel unter der Erde verschwinden entdecken wir auch die zahlreichen Informationssäulen. Hier erfahren wir mehr über die süßen, flinken Tiere und können sogar ihr Fell streicheln. Und siehe da, die Neugierde ist geweckt. Schritt für Schritt entdecken wir das Gelände, lernen immer mehr Bewohner kennen und erfahren - dank gut aufbereiteten Informationen - jede Menge über die Tiere. Besonders die größere, interaktive Station, bei denen wir Tierspuren im Sand legen, den Tierstimmen lauschen, das Fell streicheln und noch so viel mehr zu sehen bekommen, sorgt für viel Freude und Aufregung (bei uns allen).
Die Aulandschaft entdecken
Immer wieder zieht dabei auch die "Flora" alle Blicke auf sich. Maiglöckchen, Bärlauch, aber natürlich auch die kleinen, versteckten Pfade, das Wasser ringsherum und die wilden Ecken der Schlossinsel begeistern uns alle gleichermaßen.
Wir streifen durch die Landschaft, überqueren die Hängebrücke, die Kinder klettern auf den riesigen, umgefallenen Baum am anderen Ufer und machen den dahinter liegenden Spielplatz unsicher. Wir staunen über das "wilde Eck" der Au, den kleinen Teich, den umgestürztem Baum im Wasser und die üppige Natur rundherum. Ein perfekter Einblick in eine so großartige Landschaft.
Die Unterwasserstation in schlossORTH
Als die ersten Regentropfen fallen gehen wir schnellen Schrittes zur Unterwasserstation. Auch wenn wir hier bestimmt sowieso gelandet wären, finden wir nun unter der Wasseroberfläche Schutz vor dem einsetzenden Regen. Wir schauen den Regentropfen zu, wie sie auf die Wasseroberfläche des Teichs tröpfeln (interessante Perspektive) und beobachten die Fische, die gemächlich vor den großen Sichtfenster schwimmen.
Doch irgendwann wagen wir uns wieder hinaus in den Regen, laufen von Blätterdach zu Blätterdach bis hin zum Schloss, wo wir uns noch die Ausstellung zur Aulandschaft anschauen.
Im Schloss: die Ausstellungen im Inneren in schlossORTH
Nach all den Erlebnissen ziehe ich mich auf eine gemütliche Waldliege zurück. Eingebettet zwischen Blätterbildern und Waldstimmen entspanne ich, während die Kinder den Rest des Raumes entdecken. Die anderen Ausstellungsräume durchlaufen wir eher im Schnelldurchgang (die Bienenstöcke schauen wir dann aber doch genauer an, wirklich beeindruckend) und nützten die Regenpause für ein Eis im Schlosshof. Noch ein kurzer Blick zur Wendeltreppe des Schlosses (lohnt sich!) und wir brechen wieder auf.
Streifzug an der Donau: am Trepplweg bei Orth/Donau
Auch wenn es noch ein paar Dinge zu sehen gegeben hätte, machen wir uns auf den Weg. Die dunklen Wolken verkünden ein erneutes Gewitter und wir möchten davor noch ein wenig zur Donau fahren. Damit es schneller geht parken wir bei der Färhanlegestelle Orth/Donau und gehen direkt von hier am Trepplweg entlang. Nur einmal verlassen wir den Weg, um in den Wald zu biegen. Die Neugierde über den typischen Geruch lässt uns schon bald inmitten eines weißen Bärlauchteppichs stehen. Beeindruckt gehen wir ein Stück, die ersten Regentropfen zwingen uns aber zur Umkehr. Theoretisch könnte man übrigens von hier zum Schloss Orth wandern. Wir marschieren schnellen Schrittes zurück zum Auto und erst am letzten Stück holt uns der Regen ein.
Mein Fazit zum Nationalparkzentrum schlossORTH
Ein großartiges Ausflugsziel für Familien und Naturliebhaber. Wir hatten natürlich auch ein wenig Glück was den Wasserstand der Donau betraf, aber auch so gibt es hier jede Menge zu entdecken. Für Kinder ebenfalls absolut empfehlenswert.
Weitere Tipps von freets
Das Ticket beinhaltet die Ausstellungsführung durch die DonAUräume und die Besichtigung der Schlossinsel und des Aussichtsturms.
Verbinde deinen Besuch mit einem Besuch des Nationalparks. Wie wär’s mit einer Schlauchbootfahrt oder einem Spaziergang am Trepplweg in Orth/Donau?
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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