Erinnerst du dich noch? Letzten Sommer habe ich für die Niederösterreichische Wirtshauskultur vier Wanderungen und Wirte besucht. Ich bin durch das Hochmoor, entlang der historischen Semmeringbahn zum Wirtshaus gewandert und habe den sympathischen Wirt Andi Frey von Artstetten nach Maria Taferl begleitet. Die letzte der Wanderungen führte mich durch die Weinberge von Göttlesbrunn und Arbesthal und zum DerjungWIRT, wo wir uns so richtig kulinarisch verwöhnen ließen. Es war so unglaublich köstlich, dass wir noch heute bei jeder Gelegenheit das 2-Hauben-Lokal in Göttlesbrunn an Freunde und Familie weiterempfehlen. Tja und da dachte mich mir – eigentlich, sollte ich auch dir diesen Lokaltipp nicht vorenthalten.
Weinwandern zum Jungwirt, oder einfach nur so zu Gast
Ob du nun, so wie wir, vorher noch eine ausgiebige Wanderung durch die Weinberge von Göttlesbrunn und Arbesthal machen (und dir die kulinarischen Köstlichkeiten so richtig verdienen) möchtest, oder eben nicht, ist natürlich dir überlassen. Entscheidest du dich für die erste Variante, flanierst du auf dem einfachen (aber 12km langen) Wanderweg durch die Gegend; vorbei an Weinstöcken, herrlichen Aussichten und durch malerische Kellergassen. Nur der letzte Kilometer ist nicht ganz so reizvoll. (mehr Eindrücke zum Weg findest du übrigens auf der Website der Niederösterreichischen Wirtshauskultur).
Vom Regen in die Gaststube
Nachdem wir die kleine Ortschaft Göttlesbrunn mit seinen unzähligen Winzern durchquert haben, erreichen wir unser Ziel: DERjungWIRT. Ein weißes, rustikales, charmantes Haus, an dessen Fassade schon ein regelrechter Vorgeschmack aufs heutige Essen (in Form eines großen Bildes) angebracht ist. Riesige Weinflaschen weisen uns außerdem den Weg zur erhöhten Terrasse und der grünen Wirtshaustür. Auf der Glasscheibe kleben diverse Auszeichnungen, darunter auch jene von Gault Millaut. Das beginnende Gewitter verhindert jedoch, dass wir uns richtig Zeit nehmen, alles anzusehen.
Schnell flüchten wir vor dem Regen ins Innere des Lokals und suchen Schutz. Von Traufe ist hier keine Rede, vielmehr wirkt die Gaststube durch den heftigen Wind und der prasselnden Regentropfen an den Fensterscheiben noch gemütlicher. Die dunkelrote Wand im Eingangsbereich verleiht der Gaststube ein behagliches Flair, der offene Dachstuhl mit den dunklen Holzbalken, der Kamin, die stilvolle, aber nicht überkandidelte Dekoration auf den massiven Holztischen und im übrigen Lokal – all das sorgt dafür, das wir uns sofort wohlfühlen und begeistert umsehen.
Gaumenfreuden beim DerjungWIRT
Wären wir an einem sonnigen Tag hier, hätten wir wohl einen Platz vor den üppigen Lavendelbüschen auf der zweiten, hinten anschließenden, Terrasse gewählt. So suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen drinnen und beginnen gleich die Speisekarte durchzublättern. Eine Wahl unter all den Gerichten zu treffen fällt schwer. Seite an Seite finden sich Wirtshausklassiker (wie Tafelspitz vom Bio-Ox / halbes Bio-Backhenderl), Fischgerichte (Carnuntiner Fischsuppe oder hausgebeizte Lachsforelle), Inneres (Blunzenburger, Markknochen), oder Feines von Wald und Wiese (knusprige Spinatkrapfen oder Steinpilz-Cappuccino mit Speck Zwetschke) bis zu diversen süßen Versuchungen. Gut, dass uns Johannes Jungwirth mit ein paar Empfehlungen die Entscheidung erleichtert. So kann ich mich bald in gespannter Erwartung auf mein gewähltes Menü zurücklehnen.
Ich lasse die entspannte Atmosphäre auf mich wirken und genieße eines Glas Rotwein von einem der Winzer aus der Ortschaft. Gang für Gang koste und schlemme ich mich durch einen Teil der Speisekarte. Mein Highlight bleibt bis zum Ende der Anfang: der „Wilde Brokkoli“, der auch bei meinem Mann (Fleischliebhaber par excellence) Begeisterung hervorruft. Winzige Portionen lade ich mir auf meine Gabel, langsam und ganz bewusst genieße ich jeden Bissen, denn ungelogen, so gut esse ich selten. Was folgt ist ebenfalls erstklassig: das Rückensteak vom Bio-Schwein (nochmal begleitet mit einer Weinempfehlung des Hausherrn) und danach die 3erlei Schokolade – ein flüssiger Schokokuchen, Schokomousse, knusprige Schokolade und Himbeerparfait.
Satt bin ich und zufrieden. Wäre ich nicht so satt, hätte ich auch noch ein wenig von den Topfenknödeln meines Mannes mitgenascht (der ebenfalls angesichts der vorhergehenden Gänge aufgegeben hat). So beenden wir unser Menü mit einem Kaffee und dem festen Vorsatz wiederzukommen. Mittlerweile hat es zu regnen aufgehört, langsam kämpft sich die Sonne durch die Wolken. Perfekt für einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den Weinort.
Mein Fazit zum DERjungWIRT
Kurz: absolute Empfehlung. Essen, Ambiente, Service, alles perfekt.
Weitere Tipps von freets
Parkplatz ist direkt vor Ort vorhanden, ggf. auch im Dorf bspw. ein Stück abseits beim Gemeindeamt.
Im DERjungWIRT gibt’s auch einen kleinen Genussladen mit regionalen Spezialitäten und einer Weinhandlung.
Zum Schmökern vorab gibt’s die Speisekarte auch online auf der Website vom DERjungWIRT.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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