Amethystwelt Maissau, Schaustollen

Die Amethystwelt Maissau: glitzernde Schätze und andere Abenteuer

Ein Ausflug in die Amethystwelt Maissau lohnt sich in vielerlei Hinsicht: Sei es, um die weltweit größte freigelegte Amethystader zu bestaunen, glitzernde Edelsteine zu bewundern, in der Erde nach Schätzen zu graben, den Spielplatz zu entdecken, oder durch die Gärten und Kraftplätze zu spazieren. Langweilig wird’s hier bestimmt nicht.

Kühle Luft schlägt uns entgegen, als wir die Stufen zum Schaustollen hinuntersteigen. Zu unserer rechten Seite erhebt sich massiges Gestein, das bei genauerem Hinsehen mit lila Streifen durchzogen ist. Fasziniert schauen wir den Fels entlang, entdecken immer mehr Spuren des Edelsteins. So eindrucksvoll präsentiert sich uns die weltweit größte freigelegte (und öffentlich zugängliche) Amethystader, die es in der Amethystwelt Maissau zu besichtigen gibt. Unter anderem – denn die Führung durch den Schaustollen ist nur der Anfang eines abwechslungsreichen Ausflugs.

Führung durch den Schaustollen in Maissau

Die Führung durch den Schaustollen in der Amethystwelt Maissau an den Anfang des Ausflugs zu legen kann ich nur jeden ans Herz legen. Was bei uns eher Zufall oder gutes Timing war, würde ich jederzeit genauso wiederholen. Denn so starten wir bestens informiert in die Welt der Edelsteine, insbesondere der Amethysten, von denen sich  hier in Maissau eine 1km lange Ader von der Amethystwelt bis in den Ort zieht. Warum und wie die lila leuchtenden Steine entstanden, wie sie verwendet wurden, welche Schmuckstücke daraus entstanden und welche Heilwirkung man ihnen nachsagt sind nur ein paar der Dinge, die wir so schon eingangs erfahren.

Amethystwelt Maissau
Amethystwelt Maissau

Highlight ist sicher die Besichtigung des Stollens. Der genau unter unserem Führungsraum liegt und Theorie in Praxis verkehrt. Sprich, nun auch den Stein in seiner ungeschliffenen Form zeigt, aber auch in seiner „veredelten“. Schritt für Schritt folgen wir unsere großen Führungsgruppe immer weiter unter die Erde, staunen über den großen Stein und schlendern ein wenig durch die vielen Vitrinen.

Auch wenn ich mich eigentlich gar nicht so für Edelsteine interessiere (wir sind vor allem wegen meiner Tochter hier), kann ich nicht anders, als die funkelnden Steine ebenfalls eingehend zu betrachten. Nur am Rande hören wir daher den zweiten Teil der Führung. Außerdem wuseln ohnehin zu viele Leute um unsren Guide, sodass wir lieber selbst ein wenig die Beschilderungen lesen und uns aufs Visuelle konzentrieren.

Das Schätzegräberfeld und die Goldwaschanlage in der Amethystwelt Maissau

Nach dem informativen Teil geht’s ans Praktische. Denn die Suche nach Amethysten im Schätzegräberfeld wollen wir uns nicht entgehen lassen. Nach einem Blick auf die Eintrittspreise und vor allem auch in Anbetracht des Alters meiner Tochter verzichte ich auf einen eigenen Schürfpass und beschließe sie nur zu begleiten und gegebenenfalls zu assistieren. Die Entscheidung ist „Gold“ wert, denn für die knapp Sechsjährige ist es unmöglich hier allein zu graben. Das Hacken im (durch Besucher festgestampftem) Lehmboden ist noch zu schwierig für sie und wird so von mir übernommen. Meine Tochter beschränkt sich darauf, in der aufgelockerten Erde nach Edelsteinen Ausschau zu halten.

Das System funktioniert und schnell finden wir ein paar Steine. Ob das auch Amethysten sind, da bin ich zugegeben anfangs skeptisch. Nachdem wir den ersten richtigen Amethysten gefunden haben, ist jeglicher Zweifel beseitigt und die Freude und Euphorie zum Weitergraben umso größer. Zugegeben, es hat schon was seine eigenen Edelsteine auszugraben (auch wenn uns bewusst ist, dass diese hier nicht original in der Erde stecken). Zwangzig Minuten später waschen wir unsere Schätze und dürfen sie mit nach Hause nehmen. Das Sackerl gibt meine Tochter den restliche Ausflug nicht mehr aus der Hand.

Amethystwelt Maissau
Amethystwelt Maissau


Übrigens: Wird kein Amethyst gefunden, dürfen sich Besucher einen im Shop aussuchen. Und mehr Erfolgsgarantie gibt’s dann in der Goldwaschanlage ein paar Meter davor. Sicher auch ein lustiges Erlebnis.

Chakren Garten und Kraftplätze rund um die Amethystwelt Maissau

Nach der Aufregung gönnen wir uns eine kurze Pause und spazieren durch den kunstvoll angelegten Garten. Hier passieren wir auch das Edelsteinhaus, das noch mehr Schätze bereithalten würde (wir verzichten heute aber). Der Chakren Garten begeistert meine Tochter mit den diversen Klangspielen, mich wiederum mit seiner schönen Bepflanzung. Langsam schlendern wir den Hang hoch und entdecken immer wieder schöne versteckte Plätze, darunter auch den Kraftplatz. In den lila Schaukelliegen genießen wir den Schatten der Bäume und das beruhigende Plätschern des Brunnens.

Spielplatz und Tiererlebnispark

Nach einiger Zeit rückt der Spielplatz immer mehr ins Bewusstsein meiner Tochter. Ja, da war doch was am Anfang, war es nicht ein großes lila-gelbes Klettergerüst? Und so schlagen wir bald den Weg retour in Richtung Shop ein (wo wir unter den vielen Edelsteinen noch ein Souvenir für die kleine Schwester einkaufen) und biegen links nach dem Ausgang zum Spielplatz. Eigentlich nur kurz – so war zumindest der Plan – doch der Spielplatz inmitten der Waldbäume ist so schön angelegt, dass wir doch länger bleiben.

Amethystwelt Maissau Spielplatz
Amethystwelt Maissau Spielplatz

Während ich auf einer der zahlreichen Sitzgelegenheiten Platz nehme, hüpft, rutscht und klettert meine Tochter was das Zeug hält. Im Tiererlebnispark besuchen wir noch Hasen und Ziegen bevor wir, mit erneutem Stopp am Spielplatz, schließlich nach rund drei Stunden aufbrechen. 

Mein Fazit zur Amethystwelt Maissau

Ein rundum schöner Ausflug für Edelsteinliebhaber und Familien. Das Graben nach Amethysten ist lustig, auch wenn sich alles in allem dann doch recht summiert. Daher haben wir penibel auf die Zeit geachtet, damit wir nicht überziehen.

Weitere Tipps von freets

  • Parkplätze sind direkt vor Ort ausreichend vorhanden (inkl. 1 EVN-Ladestation)

  • Hunde sind nur mit Beißkorb und Leine gestattet, im Schätzgräberfeld und im Tiererlebnispark nicht erlaubt

  • Das Areal ist weitgehend barrierefrei zugänglich bzw. kinderwagentauglich, lediglich im Außenbereich sind die Wege schwierig mit Rollstühlen zu befahren

  • Fürs Schürfen am Schätzegräberfeld wäre unsere Tochter mit knappen 6 Jahren noch zu klein gewesen. Hier reicht ein Ticket fürs Kind, die Begleitpersonen (die sowieso helfen müssen), zahlen für die Stunde nichts.

  • Vom Parkplatz nehmen auch einige kurze und längere Wanderwege ihren Ausgang.

  • Die Führung bzw. Besichtigung des Schaustollens oder Edelsteinhaus ist nicht zwingend, Interessierte könnten auch nur zum Schürfen oder der Goldwaschanlage gehen. Die Amethystader ist aber meiner Meinung nach wirklich sehenswert und gehört fast (zumindest beim ersten Mal) dazu.

  • Familientickets ebenfalls verfügbar.

Besucherinfos
Adresse:Horner Str. 36, 3712 Maissau
Öffnungszeiten:Februar-März, WE 10:00 - 17:00, April - Dezember täglich 10:00 - min. 17:00
Preisspanne:€€€ (Erwachsene 28,50; Kinder (6-15) 12,00)
Dauer:2 - 3 Stunden
Aktualisiert:April 2023
Zuletzt erlebt:Juli 2022
Claudia Schlager

Autorin Claudia Schlager

Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.