Das Schloss Grafenegg ist seit einigen Jahren vor allem als Konzertlocation bekannt. Im neuen, modernen Wolkenturm, der ein Stück abseits der historischen Schlosses errichtet wurde, begeistern vor allem in den Sommermonaten erstklassige Konzerte zahlreiche Besucher. Die Open-Air Konzerte beim Grafenegg Festival und den Sommerklängen bieten ein abwechslungsreiches Programm, das mit einzelnen Veranstaltungen, wie die Designtage, ergänzt werden.
Der Star meines Besuchs steht aber ein wenig abseits: das Schloss Grafenegg. Der historische Bau gehört für mich zu den schönsten Schlössern Niederösterreichs. Die verspielten Architekturdetails, die Treppengiebel, oder neugotische Kapelle mit ihren hübschen Sternenhimmel haben mich bei meinem Besuch nachhaltig begeistert. Mich wundert es jedenfalls nicht, dass Grafenegg zu den bedeutendsten Schlossbauten des romantischen Historismus gehört. Dazu liegt das Schloss Grafenegg in einem großzügigen, 300 Jahre alten Schlosspark, in dem sich der Ausflug wunderbar ausklingen lässt – stets mit Blick auf das Schloss.
Rundgang im Schloss Grafenegg
Raschen Schrittes nähere ich mich dem Schloss. Passiere das Eingangstor, die Reitschule und die ersten Meter des Schlossparks. Dabei rückt die hübsche Architektur immer mehr in mein Blickfeld und begeistert mich schon aus der Ferne. Das ursprünglich eigentlich noch ältere Schloss wurde unter August Ferdinand Graf Breuner-Enckevoirth vom Architekten Leopold Ernst umgestaltet. Grafenegg sollte von nun an im Stil der englischen Schlösser, des romantischen Historismus errichtet werden. Mit Erfolg, wie ich schon von außen feststelle. Den Altbestand geschickt in den Neubau integriert, schuf der Architektur eines der bedeutendsten Schlösser des romantischen Historismus in Österreich.
Das großartige Ergebnis besichtigen wir heute auf eigene Faust. Die Blicke schweifen zum überragenden, prachtvoll gestalteten Turm, der schon von Weitem alle Blicke auf sich zieht. Über die Fassade mit Treppengiebeln, die Umfassungsmauer und die Maßwerkfenster der Kapelle, dessen Chor ein Stück über die Gebäudeflucht hervorragt. Innerhalb der Schlossmauern geht die Entdeckungstour weiter. Wir staunen über die prächtigen Stiegenhäuser, die Arkaden im Innenhof, entdecken die kleine Kapelle und durchstreifen die prunkvollen Räume. Dabei gefallen mir besonders die vielen unterschiedlichen Kamine und die Ausblicke in den Garten.
Eingebettet in 300jährige Natur: der Schlosspark in Grafenegg
Nach dem ausgiebigen Streifzug lüften wir Kopf im umliegenden Schlosspark aus. Der 34ha große Park bietet jede Menge Platz und Wege, um praktisch ungestört die Natur zu entdecken. Die Anlage ist bereits 300 Jahre alt und beherbergt uralte einzelne Bäume, seltene Pflanzen aus aller Welt, weitläufige Wiesen und einen Schlossteich. Die Ruhe, die hier auf den einsamen Wegen herrscht, die herrlichen Blicke auf das Schloss Grafenegg und schöne Rastplätze sind der perfekte Abschluss unserer Schlossbesichtigung.
Mein Fazit zum Schloss Grafenegg
Ein wunderschönes Schloss, das sich auch gut auf eigene Faust erkunden lässt. Ein Besuch lohnt sich und unbedingt auch ein wenig Zeit für den Schlosspark einplanen.
Weitere Tipps von freets
Bei Veranstaltungen ist das Areal ab drei Stunden vor Konzertbeginn nur mit Eintrittskarte zum Konzert zugänglich. Bei privaten Veranstaltungen ist das Schloss nicht zugänglich.
Nicht alle Räume im Schloss Grafenegg sind barrierefrei, der Schlosspark ist aber gut erschlossen und die Wege sind jedenfalls für Kinderwägen geeignet.
Es sind ausreichend Parkplätze vorhanden.
Der Schlosspark eignet sich auch ideal für ein schönes Picknick. Gefüllte Körbe gibt es am Schlossareal zu kaufen.
Das jährliche Programm findest du auf der Website von Schloss Grafenegg. Äußerst empfehlenswert ist auch der jährliche Christkindlmarkt (allerdings soll er immer sehr gut besucht sein).
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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