Einmal im Winter auf die Hohe Wand fahren ist bei uns Pflichtprogramm. Mindestens ein Mal. Denn hier oben, auf knapp 1000m Seehöhe, ist Winter noch Winter. Hier führen zahlreiche Wege durch den verschneiten Wald, gespickt mit Attraktionen und herrlichen Aussichten. Hier sind die Wege vom Schnee zumindest knöchel-, meist kniehoch, bedeckt und laden zum Schneestapfen oder lustigen Rodelpartien.
Winterwanderung mit Rodelspaß: Im Hexenwald auf der Hohen Wand
Kein Wunder, dass die Vorfreude auf die kommende Winterwanderung groß ist. Auch wenn bei uns im Tal noch ein paar wenige Schneereste liegen, von Winter ist seit Tagen nicht mehr viel zu sehen. Anders auf der Hohen Wand, dessen Felsen und Bäume – so viel sieht man jedenfalls auch „von unten“ – noch immer mit Schnee bedeckt sind. Und tatsächlich: Als wir am Parkplatz des Naturparkzentrums aussteigen herrscht schönstes Winterwunderland. Wir schnappen Kinder, Rodel und Bob und machen uns auf in Richtung Gehege. Von hier verlaufen diverse Wege durch den Winterwald. Wir entscheiden uns für eine Kombination: den Erlebnisweg und Gehegerundweg.
Tipp! Wer nur rodeln will findet schon nach dem Alpakagehege eine kleine Steigung.
Nachdem wir die ersten Meter zurückgelegt haben durchqueren wir das Portal aus bunten Steinen. Hier beginnt der Hexenwald, ein rund 2km langer Kindererlebnisweg, der mit diversen Spielestation für Kurzweile sorgt. Heute treten diese in den Hintergrund, sie sind von einer dicken Schneeschicht bedeckt. Wir freuen uns über den knietiefen Schnee, stapfen durch verschneite Wiesen, staunen über die schneebedeckten Nadelbäume und die friedliche Winterlandschaft (trotz Semesterferien sind wir hier praktisch allein). Am kleinen Spielplatz samt Hütte stärken wir uns mit heißem Tee und Schokolade für den restlichen Weg und genießen die ersten Aussichten von hier in Richtung „Neue Welt“.
Hirsche & Steinböcke und Rodelspaß: am Gehegerundweg zurück
Statt den Kindererlebnisweg weiter zu gehen, wählen wir für den Rückweg unserer Winterwanderung den Gehegerundweg. Wir bleiben also einfach am Weg und marschieren abwärts nach unten. Besser gesagt sausen wir nach unten. Der Forstweg hat sich dank ausreichend Schnee in die perfekte Rodelbahn verwandelt. Immer wieder bremsen wir uns aber ein, steigen ab, stapfen durch den Schnee, beobachten die Steinböcke, genießen die Aussicht und ziehen die Rodel für die nächste Abfahrt nochmal ein Stück hoch.
Bei den Hirschen ist die rasante Fahrt zu Ende. Fasziniert beobachten wir die Hirschkälber, die neugierig näherkommen, staunen über die großen Hirschgeweihe und pausieren kurz in der Wintersonne, bevor es das letzte Stück durch den Wald zu Fuß zurück zum Ausgangspunkt geht.
Tierische Begegnungen beim Gehege
Zu Ende ist die Winterwanderung damit noch nicht. Denn natürlich gehören auch die süßen Hasen besucht, die kleinen Ponys gestreichelt, und die Alpakas und Ziegen beobachtet. Heute erwartet uns ein besonderes Highlight: Zwei Babyziegen stürmen frech durch den Schnee und lassen sich von unseren Mädels geduldig streicheln. Ein perfekter Abschluss eines großartigen Wintertages.
Weitere schöne Routen
Besonders empfehlenswert ist übrigens auch die kleine „Schneeberg-Blick Runde“, vom Naturparkzentrum zur Aussichtswarte. Der 1km lange Rundweg führt durch den verschneiten Winterwald zur Aussichtswarte, von dessen Plattform sich die Winterlandschaft inklusive Schneeberg herrlich überblicken lässt.
Mein Fazit zum Winterwandern auf der Hohen Wand
Abwechslungsreich, kurzweilig, voller Spielmöglichkeiten, Tierbeobachtungen und mit hoher Schneewahrscheinlichkeit. Der Naturpark Hohe Wand ist für Winterliebahber eine super Adresse und wir lieben es jedes Mal hier. Einfach ein Spitzen-Ausflugsziel.
Weitere Tipps
Parkplätze gibt es direkt beim Naturparkzentrum.
Vor der Hinfahrt auf die Wetterlage achten. Bei viel Schnee herrscht auf der Straße zur Hohen Wand Schneekettenpflicht – Infos darüber findet ihr auf der Facebook Seite des Naturparks oder direkt vor Ort bei der ehemaligen Mauthütte.
Unbedingt Bob oder Rodel mitnehmen.
Besonders im Wald (der hier vorherrscht) kann es ganz schön kalt werden.
Hunde sind mit Leine erlaubt.
Für E-Autos gibt's 2 Ladestationen (3,7KW) beim Naturparkzentrum
Zum besseren Blick zwecks Schneelage am besten die Webcams vorab checken.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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