„Wollts ihr lieber den steilen, kurzen Weg gehen, oder den längeren, flacheren?“, so gleich die Einstiegsfrage meines Papas bei unserer Wanderung auf die Pottschacherhütte. Nach zwei Wanderungen zur idyllischen Hütte am Gahns weiß er bereits, dass mehrere Wege zum Ziel führen. „Den kurzen, steilen!“, rufen meine Kinder sofort und auch ich bin für die Variante. Denn abenteuerliche Waldwege sorgen – auch wenn sie steiler sind – immer für mehr Motivation bei meinen Mädels und die ist heute bitter nötig. Denn die Wanderung auf die Pottschacherhütte sollte unsere erste sein, die unsere Mini-Maus ganz ohne Trage und Papa (als Notfallträger) zurücklegen wird.
Der direkte Weg zur Pottschacherhütte
Gesagt getan. Wir setzen uns langsam in Bewegung. Statt wie vor einigen Wochen in Richtung Skulpturengarten Gasteil zu gehen, biegen wir hinauf in den Wald. Schritt für Schritt folgen wir den, von Anfang an, recht steilen Waldweg bergauf. Anfangs genießen wir die schöne Aussicht in Richtung Ternitz und Gfieder, bis auch diese hinter den hohen Nadelbäumen verschwindet. So wandern wir erstmal dahin, über einige Wurzeln und Steine (aber nicht allzu viele), immer weiter nach oben. Nach rund 1/3 erreichen wir eine Pausenbank, wo wir uns alle stärken, bevor wir den restlichen Weg in Angriff nehmen.
Brombeeren, Farne und tüchtige Wanderer
Die Pause wirkt Wunder. Gestärkt laufen die Kinder voraus und erkunden den Weg. Die unzähligen Farne, die plötzlich zwischen den Bäumen auftauchen und ein etwas skurriles Bild abgeben; und die vielen Brombeerstauden, die an diesem warmen Septembertag noch jede Menge Früchte tragen. Wir entdecken eine bunte Blumenwiese, erhaschen einen Blick in Richtung Sonnwendstein und folgen langsam - und stetig Brombeeren naschend - der guten Beschilderung zur Pottschacherhütte. Als wir rote Sonnenschirme vor einer Hütte entdecken, wissen wir, dass unser Ziel gleich erreicht ist.
Sonnenpause bei der Pottschacherhütte und der Weg retour
Oben angelangt suchen wir uns einen schattigen Platz unter den großen Sonnenschirmen. Wir genießen die kühlen Getränke und warme Speisen und die schöne Aussicht die sich uns hier auf 914 Höhenmeter eröffnet.
Gestärkt machen wir uns auf den Rückweg. Dieses Mal sollte es der längere, nicht so steile, Weg werden. Gemütlich wandern wir wieder bergab. Das letzte Stück (das dann doch wieder derselbe Weg wie hinauf ist) ist wohl das anstrengendste der Wanderung und so ist es nur logisch, dass es am Ende noch eine wohlverdiente Kaffee- und Eispause im benachbarten Päuschen gibt.
Mein Fazit zur Wanderung auf die Pottschacherhütte
Eine kurze, schöne und nur leicht fordernde Wanderung. Die Hütte (samt Personal) ist sehr nett, bietet viele Sonnenplätze und eine schöne Aussicht. Alles in allem eine empfehlenswerte kurze Wanderung, die auch kleinere Kinder (jedenfalls Schulkinder) schon gut schaffen können.
Weitere Tipps von freets
Von der Pottschacher Hütte lässt es sich noch weiter auf den Schneeberg wandern. Auf der Website der Hütte gibt’s mehr Infos.
In der Pottschacherhütte gibt’s auch ein Matratzenlager mit 16 Betten und eine Selbstversorgerhütte.
Der Spielplatz wäre mir nicht ins Auge gestochen, befindet sich aber (lt Website und Bildern) im unteren Bereich der Pottschacherhütte (unterhalb der Stiege).
Einkehrtipp am Wochenende: das Päuschen in Gasteil bietet Kaffee und Kuchen und andere Snacks bzw. Eis bei traumhafter Aussicht.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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