Wanderung zum Herrgottschnitzerhaus auf der Hohen Wand

Diese einfache Rundwanderung führt dich von Dreistetten durch einen Buchen-Mischwald über ansteigende Serpentinen auf die Hohe Wand zum Herrgottschnitzerhaus. Die urige Hütte liegt auf 826m Seehöhe am östlichen Rand der Hohen Wand und bietet einen wunderbaren Aussichts- sowie Pausenplatz. Bergab geht’s durch den Wald bis zu einer großen Wiese mit herrlichem Blick auf Dreistetten und einem kleinen Hexenhaus zurück zum Ausgangspunkt. Eine mäßig anstrengende Rundwanderung voller schöner Aussichten und Pausenplätze am Ende der Hohen Wand, die sich auch gut mit kleineren Kinder bewältigen lässt.

An einem schönen Tag im Mai, oder später, im goldenen Herbst, ist der Weg hier einfach unbeschreiblich schön, erzählt mir meine Mama, während sie mich das erste Mal mit auf die Rundwanderung zum Herrgottschnitzerhaus mitnimmt. Wenn die Blätter der großen mächtigen Buchen im satten Grün oder kupferfarben im Sonnenlicht leuchten, dann wird der ganze Wald am Fuße der Hohen Wand in einen besonderen Zauber gehüllt. Heute ist es noch nicht so weit. Überhaupt mag das Wetter nicht so richtig mitspielen, der Himmel ist wolkenverhangen, die Aussicht getrübt. Auch das zweite Mal, Ende September, haben wir kein großes Wetterglück. Trotzdem gefällt mir die Tour beide Male. Highlights am Weg gibt es nämlich trotzdem genug und sie steigern sich langsam zu einem wunderbaren Finale.

Von Dreistetten durch den Buchenwald auf die Hohe Wand wandern

Wir starten unsere Wanderung von Dreistetten aus. Schon beim Ausgangspunkt – dem Sportplatzparkplatz – können wir das Herrgottschnitzerhaus erkennen. Das äußerste Haus am rechten Rand der Hohen Wand ist zwar noch klein, lässt aber die spektakuläre Aussicht schon vermuten. Umso motivierter machen wir uns auf den Weg. Wir wandern entlang des kleinen Dorfes, vorbei an grasenden Kühen am Waldrand und biegen schon bald hinein in den Wald.

Beschilderung Herrgottschnitzerhütte
Blick auf die Ruine Starhemberg
Mischwald beim Dreistetten am Weg zum Herrgottschnitzerhaus auf der Hohen Wand

Vorbei an meterdicken Baumstämmen geht es das erste Stück durch Blätter des Vorjahres steil bergauf. Dass es hier besonders Ende Oktober beeindruckend sein muss, ist mir sofort klar. Heute, Anfang des Monats, leuchten einige Buchenblätter noch in sattem Grün, der Herbst ist nur dank kühler Temperaturen spürbar. Langsam wandern wir den Waldweg weiter bergauf. Machen an eine der Bänke Pause, genießen die Stille und Natur. Während der Serpentinen nach oben werden auch wir stiller, die letzte Steigung zur Herrgottschnitzerhütte ist zwar jedenfalls machbar, aber für mich als Gelegenheitswanderer dennoch spürbar.

Blicke vom Piestinger Kreuz ins Tal: Pause beim Herrgottschnitzerhaus auf der Hohen Wand

Oben angelangt genießen wir einmal die Aussicht. Der Blick von hier oben ist – wie erwartet – einfach traumhaft. Die Fischauer Vorberge schieben sich imposant ins Blickfeld, auf einen erkennen wir ganz klar die Ruine Emmerberg, ein Stück dahinter erahne ich unser Haus. Wäre das Wetter besser, würden wir wohl länger hier stehen. Der kalte Wind treibt uns aber direkt in die warme Gaststube der Hütte, wo wir uns bei Speckbrot und Getränken stärken. Wäre es wärmer, würden auch viele Sitzgelegenheiten vor der Hütte zum Pausieren einladen.

Aussicht vom Piestinger Kreuz bzw. der Herrgottschnitzerhütte auf die Region

Weite Wiesen, sanfte Landschaft am Rückweg ins Tal

Ein Stück desselben Wegs geht es wieder bergab. Schon bald könnte man der rot-weißen Markierung folgen und einen direkteren, steileren Weg bergab nehmen. Nachdem wir diese Route das erste Mal ausprobiert und für nicht so ansprechend befunden haben, bleiben wir heute noch ein Stück länger am ursprünglichen Weg. Wir folgen den Serpentinen wieder nach unten bis wir an einer Wegkreuzung der breiten Forststraße auf der rechten Seite bergab folgen: ein Stück der Dreistettner Wirte Runde, wie uns die (übrigens ausgezeichnete) Beschilderung verrät.

Gemütlich wandern wir bergab und erreichen bald das Tal. Vor uns erstreckt sich eine langgezogene, große Wiese. Darin stehen größere Bäume, rings herum grünes Gras, durchzogen mit lila Herbstzeitlosen. Je weiter wir gehen, desto mehr erkennen wir von Dreistetten. Der markante Kirchturm, die sanften Hügel und vereinzelte Häuser rücken immer mehr in unser Blickfeld und machen das Bild einfach perfekt.

Wiese mit Blick auf Dreistetten, Wanderung von der Herrgottschnitzerhütte
Retourweg zurück nach Dreistetten von der Herrgottschnitzerhütte auf der Hohen Wand
Hexenhaus am Weg zur Herrgottschnitzerhütte bei Dreistetten

Ein schneller Blick noch aufs Hexenhaus am Rande des Wegs (wandern hier wäre sicher auch was mit Kindern) und schon sind wir am Ausgangspunkt zurück. Dass wir wieder kommen werden ist für mich ganz klar, denn die Wanderung ist einfach perfekt – kurz, abwechslungs- und aussichtsreich und immerhin müssen wir uns den Buchenwald auch noch im goldenen Herbst ansehen. Vielleicht mit meinen Kindern, denn für unsere Sechsjährige sollte die Wanderung dank Wegbeschaffenheit, wartenden Hüttenstempel und tollen Jausenplätzen auch überhaupt kein Problem sein.

Mein Fazit zur Wanderung aufs Herrgottschnitzerhaus

Eine leicht fordernde, aber alles in allem gut machbare Wanderung, die vor allem mit schönen Aussichten und einer gemütlichen Hütten punktet. Mein Highlight war aber eigentlich am Ende die große Wiese mit Blick auf Dreistetten, die ich wohl mal als Picknickplatz ausprobieren werde.

Weitere Tipps von freets

  • Parkplätze sind am Ausgangspunkt ausreichend vorhanden

  • Der Wanderweg ist für Hunde problemlos zu meistern, solange du am Eselweg bleibst und nicht auf einen der Steige wechselt – hier gibt’s oft auch Leitern

  • Einkehrmöglichkeit gibt’s auf der Herrgottschnitzerhütte (einige warme Gerichte und belegte Brote), die Sonnenterrasse bietet schöne Aussichten ins Tal. Die Öffnungszeiten unbedingt vorab auf die Website der Herrgottschnitzerhütte einsehen.

  • Das Herrgottschnitzerhaus ist auch mit dem Auto zu erreichen, wer also etwas Ruhe haben will, wandert am besten unter der Woche.

  • Die Wanderung eignet sich gut für Kinder, die immer wieder mal gerne ein Stück gehen. Die Wege sind mit Wurzeln und Steinen etwas abwechslungsreicher.

Besucherinfos
Ausgangspunkt:Sportplatzparkplatz, Dreistetten 244, 2753 Dreistetten
Länge :6,29 km
Dauer:3 Stunden
Schwierigkeitsgrad:
Zuletzt gewandert:September 2022
Claudia Schlager

Autorin Claudia Schlager

Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.