Der Kraftquellenweg von Kobersdorf zur Ruine Landsee ist eine der ersten Wanderungen, die wir im Burgenland ausprobieren. Auch wenn uns kleinere Touren wie der Erlebnispfad NaturVisionen, der Rundweg um den Urbersdorfer Stausee, oder die Lange Lacke schon einen kleinen Vorgeschmack auf das Potential pannonischer Wanderungen offenbarten, hat es zur ersten größeren Wanderung etwas gedauert. Doch, so viel schon vorab, das Warten hat sich gelohnt.
Vom Dorfwirt zur Ruine: unsere Wanderung am Kraftquellenweg
An einem warmen Frühsommertag parken wir unser Auto direkt im Zentrum von Kobersdorf und starten unsere Wanderung im Herzen des burgenländischen Ortes. Ein Stück geht es durch die Straßen der Gemeinde (Theodor Kery-Straße bis zum Waldhof), immer leicht bergauf, bis wir am Ende von Kobersdorf links abbiegen. Sofort stehen wir inmitten schönster Natur. Eine üppig blühende, kniehohe Blumenwiese säumt den Weg bis zum Waldrand, wo uns die hohen Laub- und Nadelbäume Schatten spenden.
Langsam folgen wir der ausgezeichneten Beschilderung des Kraftquellenwegs und den dazugehörigen Tafeln des Themenwegs. Auf 6,6 Kilometern finden Wanderer hier eine kurzweilige Geschichte der Autorin Martina Parker, die auch mehr über die Natur und die Besonderheiten der Region erzählt. Die breiten Forststraßen schlängeln sich in Serpentinenform nach oben und auch wenn diese Art des Wegs meist vor allem die Erwachsenen freut, laufen unsere Kinder begeistert und motiviert den Weg entlang.
Was mich aber noch mehr fasziniert ist die Stille hier. Die gesamte Wanderung marschieren wir alleine auf den Wegen, genießen die Ruhe der Natur, lauschen dem Vogelgezwitscher, dem Wasserrauschen und dem Wind, der gelegentlich durch die Baumkronen streift. Schon recht früh entdecken wir Teiche und Tümpel nahe des Wegs, die Kinder balancieren über Baumstämme und wir erkunden einen kleinen Trampelpfad zwischen den Serpentinen. So wandern wir Stück für Stück nach oben, bis die Ruine Landsee in unser Blickfeld rückt.




Auf Abenteuerwegen in Richtung Ruine Landsee
„Jetzt wird’s abenteuerlich!“, freuen sich die Kinder, als sie der Beschilderung Kraftquellenweg bergab folgen. Ein schmaler Trampelpfad führt mitten hinein in den Wald, vorbei an blühenden Waldmeister, hohen Farnen und noch höheren Nadelbäumen. Begeistert und staunend laufen wir über Wurzeln und Baumstümpfe, genießen die eigene Stimmung und lassen uns unsere Wandermotivation auch beim letzten (ordentlichen) Bergaufstück nicht nehmen. Noch ein kurzer Blick auf den kleinen Waldbach und schon kämpfen wir uns die letzten Meter bergauf. Wir schlüpfen unter Blätterdächer und folgen dem schmalen Weg zur Ruine Landsee.
Burgentdeckungen und Picknick als krönender Abschluss
Dass die Ruine Landsee den Endpunkt unserer Wanderung darstellt ist natürlich fein. Denn ein schneller Rundgang durch eine der größten mittelalterlichen Ruinen Europas ist ein großartiges Ende der Wanderung. Schon einige Male haben wir die ehemalige Mittelalterburg besichtigt, sind entlang der uralten Mauern spaziert, haben die Aussichten vom hohen Turm genossen und vor unserem geistigen Auge die riesige Anlage wieder zum Leben erweckt. Auch heute ist es wieder großartig.
Auch der Kiosk am Eingang der Burg hat noch geöffnet, weswegen wir uns mit kühlen Getränken für unsere Jause am neu geschaffenen Picknickplatz ausstatten können; und so beenden wir gemütlich sitzend unsere Wanderung vor der Burgmauer und beobachten die Sonne, wie sie langsam hinter den Hügeln untergeht.




Der Kraftquellenweg und die Waldquelle: Wald & Wasser bei Kobersdorf
Kleiner Nachtrag zum Thema Wasser, das hier sehr präsent ist und das nicht nur in Form von Teichen und einem kleinen Bach, sondern auch als Mineralwasser. Denn Waldquelle Mineralwasser hat den Themenweg mitgestaltet und das nicht ohne Grund. Das Mineralwasser fließt schon seit vielen Jahren durch das Gestein des Paulibergs und wird am Ausgangspunkt, in Kobersdorf, abgefüllt. Am Weg gibt es über das Mineralwasser ebenfalls einiges zu erfahren.
Weitere Tipps für deine Wanderung:
Der Weg ist kein Rundweg. Also am besten mit zwei Autos kommen oder für den Rückweg das Sammeltaxi BAST bestellen (selbst noch nicht versucht, klingt aber super).
Parkmöglichkeiten gibt's in Kobersdorf und bei der Ruine Landsee.
Die Route kann natürlich auch umgekehrt gegangen werden, dann stimmt die Geschichte aber nicht mehr zusammen.
Zur Öffnungszeiten der Ruine Landsee gibt es beim Eingang/Kassa auch die Möglichkeit Getränke und Snacks zu kaufen.

Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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