Schon im Herbst trudelten bei mir die ersten Anfragen zum Thema Eislaufen ein. „Mama, können wir schon vor Weihnachten wieder einmal eislaufen gehen?“, war eine der brennendsten Fragen und – naiv wie ich im Oktober war – wurde sie mit einem „Ja, natürlich können wir.“ beantwortet. Irgendwie traf mich dieser erneute Lockdown völlig unerwartet und machte rasch unsere Pläne zunichte. Denn die COVID-Beschränkungen machten die Erfüllung des einfachen Wunsches meiner großen Tochter gar nicht so einfach.
Eislaufen im südlichen Niederösterreich während Corona
Zwei Dinge waren wesentlich: Wir mussten überhaupt mal reinkommen und es musste Eislaufschuhe zum Verleih geben, die wir für unsere Tochter noch nicht besitzen. Viele Angebote fielen damit aus, auch unsre erste Anlaufstelle – die Kunsteisarena Ternitz. Von den Weihnachtsferien bis zu den Semesterferien waren alle Termine vorab ausgebucht (bei nur 50 Personen pro Zeitfenster auch nicht verwunderlich) und für uns unzugänglich. Unter den anderen Möglichkeiten zum Eislaufen (übrigens im Artikel „18 Eislaufplätze in Niederösterreich“ von meinen Kollegen von Helden der Freizeit vorgestellt) war die naheliegendste Alternative: der Wiener Neustädter Eislaufverein.
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Der Kunsteislaufplatz in Wiener Neustadt
Guter Dinge machen wir uns also an einem Samstag vormittags auf den Weg. Gleich nach dem Frühstück, denn wir wissen, dass „nur“ 150 Personen auf den Platz gelassen werden. Ein Risiko gewissermaßen, denn wir können unserer Großen natürlich nicht garantieren, dass das Eislaufen auch klappen würde. Auch, weil es am Vortag heftig geregnet hat und der Eislaufplatz nicht überdacht, also nur bei Schönwetter, zugänglich ist.
Als wir direkt beim Eislaufplatz parken merken wir aber, dass unser Vorhaben unter einem guten Stern steht. Wir haben es pünktlich zum Eingang geschafft und vor uns warten nur eine Handvoll anderer Besucher. Auch die Sonne kämpft sich durch die Wolken und verspricht gutes und stabiles Wetter. So werden wir um 09:00 in die „heiligen Hallen“ am Eis vorgelassen. Organisieren noch schnell ein Paar Eislaufschuhe für unsere Tochter und einen Schiebe-Eisbären für die erste halbe Stunde als Unterstützung. Die Garderobe dürfen wir nicht benützten, was aber dank ausreichenden Sitzmöglichkeiten draußen (normalerweise für Begleitpersonen bzw. zum Verschnaufen) nichts macht.
Endlich wieder am Eis
Schon geht es los. Anfangs noch ein wenig holprig, bald schon aber in selbstbewusstem Tempo. Gäbe es nicht die eleganten und talentierten Eiskunstläufer zu beobachten, die hier gerade trainieren, wäre es wahrscheinlich noch schneller und besser gegangen. So drehen wir Runde um Runde. Der Schiebe-Eisbär wird nach den ersten Runden am Eis bald an den Rand des Platzes verbannt. Wir genießen die Sonne, die Abwechslung und die Freude unserer Großen, dass es nun doch geklappt hat. Nach ein paar kurzen Pausen (muss hald‘ auch sein) und einigen Runden am Eis, lässt sie auch die zweite Hand los und fährt – ja gleitet mittlerweile – nur noch an einer Hand am Eis.
Ein eigener Bereich für kleine Eislaufanfänger
Natürlich geht es durch die Beschränkungen nicht gar so wild zu, wie es wohl an einem normalen Samstagvormittag gewesen wäre. 150 Personen sind dann doch nicht so viele. Dennoch, für Eislaufanfänger kann auch das sehr turbulent sein (vor allem, wenn man während dem Fahren alles beobachten muss). Uns – und auch unserer Großen – hat daher der eigene Bereich für die Kleinen sehr angesprochen, in den uns ein nettes Mädchen eingeladen hat. Hier wurden verschiedene Hütchen und bunte Teller am Eis in Form eines Hindernis-Parcours aufgelegt, den die kleinen Kinder mit oder ohne Lernhilfe durchquerten. Auch wir, mehrmals und mit Begeisterung.
Mein Fazit zum Wiener Neustädter Eislaufverein
Wir haben unseren Ausflug sehr genossen. Trotz der Maskenpflicht am Eis (etwas mühsam, zugegeben). Der Platz selbst hat alles, was das Eislaufherz begehrt – Schuhe, Helme und Lernhilfen zum Ausborgen, ausreichend Platz zum Zuschauen und Ausrasten sowie den eigenen kleinen Bereich für Anfänger (wobei ich nicht weiß, ob der immer da ist). Einziges Manko: die Preise sind meiner Meinung relativ hoch und der Platz ist – anders als in Ternitz – nicht überdacht und daher nicht witterungsunabhängig. Ansonsten aber eine gute Alternative, gerade zu Corona-Zeiten, aber auch sonst.
Weitere Tipps von freets
Parkplätze sind vor Ort vorhanden, ansonsten ein Stück weiter direkt beim Stadion.
Eislaufschuhe, Helme, Lernhilfen kannst du dir gegen eine Gebühr ausleihen.
Detaillierte Preise für Eintritt und Verleih findest du auf der Website des Wiener Neustädter Eislaufvereins.
Zu „normalen“ Zeiten gibt’s auch diverse Eislaufkurse.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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