Vom urbanen Flair zur Ruhe der Natur
Samstag, 10:15: Wien Hauptbahnhof. Gemeinsam mit Zugreisenden und Besuchern des Shopping Centers befinden wir uns am frisch fertig gestellten Wiener Hauptbahnhof. Unser Ziel: der Großstadt entfliehen. Aber nicht mittels Zug, wie es vielleicht der Ausgangspunkt Hauptbahnhof nahe legen würde, sondern zu Fuß. Daher geht es einmal mit der Rolltreppe nach oben, vorbei an Shops und durch den großen Food Court, hinaus in die Baustelle und weiter zum Wiedner Gürtel. Neben der mehrspurigen Straßen und vorbeiziehenden Autos gehen wir weiter, immer unser Ziel vor Augen: den Eingang zum Schloss Belvedere. Hier lösen nun Touristenschwärme die Autos ab und sorgen für jede Menge Aufregung. Unser Ziel aber liegt in greifbarer Nähe: der Botanische Garten.
Gut zugegeben, so greifbar war’s dann doch nicht. Zumindest nicht für uns. Denn wir ließen uns vom Oberen Belvedere in den Bann ziehen und gingen unbeirrt weiter, in Richtung Sommerresidenz des Prinz’ Eugen. Schlenderten den barocken Garten entlang, immer mit einen Blick auf die barocke Architektur. Sodass, wir glatt den Eingang zum Botanischen Garten übersahen und prompt wieder umkehren mussten, als uns ein Schild den Weg zum Alpengarten in die genau entgegen gesetzte Richtung wies. Also, alles wieder auf Anfang und zurück zum Eingang.
Direkt vor dem großen, schmiedeeisernen Tor geht’s nämlich schon rechts in Richtung Alpengarten und somit in Richtung Botanischen Garten. Der sich parallel zur Anlage des Belvederes bis zum Rennweg zieht. Übrigens führen drei Eingänge zum Botanischen Garten, jener über den Alpengarten ist nur eine Option, die aber natürlich dank Nähe zum Hauptbahnhof sehr gut öffentlich erreichbar ist!
Und ja, fast ein wenig klischeehaft klingt das jetzt, sobald du durch das Eingangsportal des Alpengartens gehst, hast du diesen ganzen Trubel auch schon hinter dir gelassen. Fast wie ein Portal in eine andere Welt. Von Betonwüste (Stichwort Wiedner Gürtel) zu Oase. Besagten Alpengarten kannst du übrigens gegen Entgelt (4,00) besichtigen. Wir entschieden uns dagegen und bogen gleich nach links in den Botanischen Garten ab.
Die Pflanzenwelt im Botanischen Garten entdecken
Umgeben wirst du – und wurden wir – natürlich gleich einmal von einer üppigen Vegetation. Wie man sich das hald’ auch erwartet von einem Botanischen Garten und einer Oase. Selbstverständlich wird sich auch das Bild, das dir da geboten wird, je nach Jahres- und Tageszeit verändern. Grundsätzlich gilt aber: bei 11.500 Pflanzen gibt es immer etwas zu entdecken. Auf den breit angelegten Wegen schlenderst du also gemütlich entlang, genießt die Ruhe und die viele Natur um dich und erfreust dich am Anblick und am Duft der Pflanzen. Je nach Begleiter und Interesse wirst du langsamer oder schneller gehen, weniger oder mehr Beschriftungen der Pflanzen lesen, oder darüber spekulieren, worum es sich hierbei wohl handeln mag.
Für Abwechslung ist jedenfalls gesorgt. Obwohl wir da am Anfang etwas skeptisch waren. Weil es zwar herrlich war, so im Schatten der riesigen und beeindruckenden Bäume zu spazieren, aber in Hinblick auf den Frühling dann doch wenig blühte und exotische Pflanzen dann doch ausblieben. Was sich aber bald änderte. Denn nach rund zehn Minuten spazieren tauchten schon die ersten rosa und lila blühenden Strauchsorten und Blumen auf; und die erhoffte Blütenpracht konnte so richtig genossen werden.
Und je weiter wir in den Botanischen Garten vordrangen, desto abwechslungsreicher und vielfältiger wurde die Pflanzenlandschaft: Da gab es pannonische Steppengebiete, sumpfige Böden, den kleinsten Weinberg Wiens, zahlreiche bunte blühenden Blumen und einen riesigen Bambusstrauch, den man auch von innen bewundern konnte. Gibt es natürlich immer noch, ganz klar. Hier kannst du also so richtig die Natur und dessen Vielfalt genießen und als Botanik-Fan kommst du sowieso voll auf deine Kosten!
Mehr als ein Mekka für Botanik-Liebhaber!
Natürlich, dank des freien Eintritts und der innerstädtischen Lage, wird der Botanische Garten nicht nur von Blumen- und Pflanzenliebhaber besucht, sondern auch von den Städtern. Zum Laufen, zum Spazieren, zum Erholen. Zurecht. Denn, wie schon mehrmals betont, hier lässt sich so richtig schön abschalten und die Ruhe genießen!
Mein persönliches Fazit zum Botanischen Garten
Ein Besuch des Botanischen Gartens lohnt sich meiner Ansicht nach vor allem für Wiener, die ein wenig Ruhe und Abstand von der Stadt brauchen, für Ausflugstouristen, die den Besuch mit einer weiteren Aktivität verbinden wollen und für Botanik-Liebhaber. Die Artenvielfalt ist wirklich großartig, die Ruhe unbeschreiblich und es gibt viel zu entdecken.
Weitere Tipps von freets
Hunde und Fahrräder sind nicht erlaubt
Der Botanische Garten ist über drei Eingänge zu erreichen: Haupteingang (Mechelgasse/Praetoriusgasse), Oberes Belvedere Alpengarten, Jacquintor. Der Eingang Jacquintor öffnet um 10:30 und schließt 30 Minuten früher, der zum Alpengarten um 10:15 und schließt um 15 Minuten früher
Bei extrem Regenfällen, Sturm, Eis und Neuschnee oder aufgeweichter Wege bleibt der Garten geschlossen. Auskunft unter: +43 (0)1 4277-54100
Jeden Mittwoch Nachmittag gibt’s unter einem anderen Motto eine kostenlose Führung. Treffpunkt: 16:30 beim Gartenportier beim Garteneingang Mechelgasse/Praetoriusgasse.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
Freizeittipps in der Nähe
Das Kunsthaus Wien – Architektur und Wesen Friedensreich Hundertwassers
25.06.2017
Ein Werk des berühmten Künstlers Friedensreich Hundertwasser, das neben seiner Architektur auch eine Dauerausstellung über das Schaffen des Künstlers beherbergt. Hier nähern sich Besucher:innen dem Künstler auf mehreren Ebenen.
E-Vespa Verleih im Hotel Daniel
05.08.2015
Mit der E-Vespa durch die Stadt. Gäste des Hotel Daniels erwartet ein Städtetrip der besonderen Art. Vom Herzen Grazs oder Wiens aus erkunden Gäste des Hotel die Stadt individuell auf zwei Rädern. Der perfekte Urlaubsabschluss.
Die Bakery – einen guten Start in den Tag im Hotel Daniel
25.04.2016
Frühstücken mit Stil: In der Bakery kannst du köstlich und in angenehmer Atmosphäre frühstücken. Ein schicker, heller Raum und ein üppig befülltes Frühstücksbuffet warten auch dich. Danach bietet sich die Lage des Hotels ideal für einen Stadtspaziergang an.
Das Wien Museum Karlsplatz und alles zur Geschichte Wiens
07.03.2024
Die Dauerausstellung im Wien Museum Karlsplatz zeigt auf 3 Ebenen, mit 1700 Objekten und über 100 Medienstationen auf eindrucksvolle Weise die facettenreiche Vergangenheit Wiens. Eine tolle Ausstellung voller spannender Einblicke von der Frühzeit bis in die Gegenwart.