Die Alte Donau ist eine der vielen Gründe, warum ich Wien liebe. Der Altarm der Donau im 21. und 22. Gemeindebezirk ist einfach DAS perfekte Naherholungsgebiet. Ein Ort, an dem du innerhalb von Minuten der Großstadt den Rücken kehren kannst. Die einen flanieren gemütlich am Ufer entlang, die anderen laufen, fahren Rad, rudern am Wasser, angeln oder genießen die Natur auf einen der Stege. Im Sommer nützen wohl alle die Alte Donau ganz häufig zum Baden. Denn das Wasser hat 1A Qualität. All das würde man – gerade als Landkind wie ich es vor meiner Wien-Zeit war – so überhaupt nicht von einer Großstadt erwarten. In meinen 10 Jahren als Wahlwiener war die Alte Donau absoluter Luxus. Vor allem und natürlich an Tagen, an denen sich die Temperaturen drinnen und in der Stadtwohnung der 30° Marke nähern und schlussendlich knacken. Nicht einmal hieß es dann: Ab in die U2 und hin zur Alten Donau. Zum kühlen Nass, laufen Lüftchen und perfekten Badetag.
Baden an der Alten Donau: Wohin jetzt genau?
Wo aber ausstiegen, wo hingehen? Denn der Tipp Baden an der Alten Donau sagt jetzt auch noch nicht alles. Obere oder Untere Alte Donau, Steg oder Wiese, Bundesbad oder Gänsehäufl? Möglichkeiten gibt’s genug und jede hat was für sich. Gastronomisch versorgt wirst du ebenfalls überall hervorragend, die Wiener wissen eben, wie man es sich gut gehen lässt.
Mein Lieblingsort an der Alten Donau ist definitiv die Untere Alte Donau. Für mich ist dieser Abschnitt des Altarms besonders schön, denn er ist (und das klingt jetzt für eine Stadt ebenfalls unüblich) relativ naturbelassen. Zwischen Ufer und Promandenweg erstreckt sich ein Schilfgürtel, dahinter liegen Grundstücke mit Gärten, erst dann kommt die Straße. Die Holzstege und anderen Badeplätze liegen somit geschützt und etwas abgeschlagen, fern von Großstadt und Verkehrslärm. Laut wird’s hier höchstens durch lachende Badegästen und deren Wasser Geplantsche.

Bademöglichkeiten am Ostufer der Unteren Alten Donau
Bei einem Badetag an der Unteren Alten Donau steige ich also entweder an der U2 Stadtion Donaustadtbrücke aus und spaziere am Promenadenweg ein wenig hinauf; oder ich verlasse die U-Bahn und stickige Stadt bei der U1 Station Alte Donau. Hier geht’s ein Stück entlang der stark befahrenen Wagramerstraße über die Fußgängerbrücke wieder ans Ostufer der Unteren Alten Donau. Denn – auch wenn es mir im berühmten Strandbad Gänsehäufel am Westufer ebenfalls gefallen hat – steuere ich die letzten Jahre zielstrebig das gegenüberliegende Ufer an.
Zwischen den beiden genannten Stationen verläuft ein asphaltierter Spazierweg, an dessen beiden Seiten unzählige kostenlose Bademöglichkeiten waren. Ein Kiesstrand mit Holzterrassen (Höhe dem Lokal „Selbstverständlich“), der sich ideal für den Besuch mit Kindern eignet (vor allem kleinere Kinder, da das Ufer seicht abfällig), Holzstege, die auch zum Sprung ins kühle Nass einladen, eine große Liegewiese bei der sogenannten „Rehlacke“, oder diverse kleine Böschungen am Ufer bieten Bademöglichkeiten für jeden Geschmack.

Die Steganlagen
Einerseits gibt’s von unten her – also von der U2 – die Steganlagen. Die wirklich sehr hübsch sind, ein wenig Platz bieten und völlig neu gestaltet und ausgestattet wurden. Holzliegen und Holzbänke inklusive. Richtung U1 werden sie immer größer bis zum Steg beim „Selbstverständlich“, der sich in eine Plattform verwandelt und von dem du direkt ins Wasser springen kannst. Steg als Sprungturm sozusagen.
Der Kiesstrand
Direkt daneben liegt dann auch besagter Kiesstrand. Ideal natürlich für die ganz Kleinen, die hier ein wenig ans Wasser können, ohne, dass es gleich zu tief wird. Rein von der Infrastruktur ist dieser Ort auch optimal: hier hast du gleich öffentliche WCs samt Wickeltisch sowie Straßenverkauf im Selbstverständlich.
Die Rehlacke und Lagerwiese
Du willst doch lieber eine Liegewiese? Dann musst du noch ein Stück weiter. Auf ungefähr halbem Weg zwischen U1 und U2 befindet sich die sogenannte Lagerwiese, die wirklich viel Platz für dich bietet. Bäume für ausreichend Schatten, kleine Stege und Stufen in den „Fluss“ inklusive. Ja und für einen längeren Aufenthalt auch wichtig: ein Container WC. Hier wartet klassisches Badevergnügen auf dich. Und ein paar Meter weiter gibt’s das Lokal „Bootshaus“ fürs leibliche Wohl.
Abkühlung für Mensch und Hund
Abgenommen wird dir die Entscheidung, wenn du mit Hund kommst. Der sich natürlich auch abkühlen möchte, ganz klar, und für den die Alte Donau da eine gute Möglichkeit ist. Obwohl dein Hund grundsätzlich auch überall zum und ins Wasser kann (und darf) ist er nicht überall erlaubt. Am besten du bleibst bei einer der zahlreichen kleinen Wiesen (in Schräglage), die sich ab der Lagerwiese Richtung U2 aneinander reihen. Dort gibt es auch genug Schatten und du bist gleich im Wasser.
Mein Fazit zum Baden in der Unteren Alten Donau
Die Alte Donau ist ein Grund, warum ich Wien so liebe. Der Sommer in der Stadt wird so erträglich, hier herrscht eine kühle Brise und der erfrischende Sprung ins Wasser ist quasi ums Eck. Eine schöne, abwechslungsreiche Badelocation in Wien.
Weitere Tipps von freets
Anreise: am besten öffentlich mit der U1 (Alte Donau) oder U2 (Donaustadtbrücke). Ansonsten gibt es bei der Lagewiese oder entlang der Industriestraße bzw. im P&R Donaustadtbrücke Parkmöglichkeiten.
Hunde sind erlaubt und dürfen ins Wasser. Nur auf den Stegen und der Lagerwiese gilt Hundeverbot. Am besten auf die Schilder achten, die entlang der Alten Donau informieren.
Kinderwagen: die Wege sind alle mit Kinderwägen befahrbar.
Strandbeisl Selbstverständlich bietet Straßenverkauf (Eis, Bier, Schnitzel oder was auch immer), öffentliche WCs inkl. Wickeltisch.
Die Stege sind auch zu späterer Stunde sehr schön. Ein lauer Sommerabend am Wasser mit Freunden lässt sich hier perfekt verbringen. Dann ist es schon etwas ruhiger und du wirst auch noch eine Liege ergattern.
Im Sommer ist viel los an der Alten Donau. Wenn du mal weg vom Ufer willst miete dir doch ein Boot für eine Stunde.

Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.

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