Die Schallaburg besuchen: ein Ausflug voller Geschichte(n)

Seit 50 Jahren belebten Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen die wunderschöne Renaissanceburg und verleiten zu Reisen in vergangene Zeiten. Dank interaktiver Stationen und Rätsel stecken die Ausstellungen auch für kleine Besucher voller Entdeckungen. Außerdem versüßen der Renaissancegarten mit Kugelbahn und Spielplatz sowie die alten Burgmauern Kindern den Museumstag.

Die Schallaburg im Mostviertel ist vielleicht nicht das erste Ziel, das Familien in Sachen Ausflugsziel in den Sinn kommt. Immerhin ist die Renaissanceburg vor allem für ihre wissenschaftlich fundierten und informativen Ausstellungen bekannt. Ein Fehler, denn die hübsche Renaissanceburg hat so viel zu bieten. Die abwechslungsreichen Ausstellungen erzählen auf faszinierende und kindgerechte Weise von vergangenen Zeiten, längst vergessenen Geschichten und anderen Welten. Der tolle Renaissancegarten, die vielseitige Burg, die es zu entdecken gibt, die herrlichen Blicke von der alten Ringmauer, der wunderschöne Arkadengang mit seinen beeindruckenden Terrakottafiguren und das tolle Angebot für kleine Besucher machen die Schallaburg zu einem lohnenswerten und schönen Ausflugsziel für die ganze Familie.

Erkundungen rund um die Burg

Als ich mit meiner großen Tochter das Areal der Schallaburg betrete strahlt gerade die Herbstsonne vom Himmel. Der Tag ist für Oktober relativ mild, die Sonne wärmt unsere Gesichter. Kein Wunder, dass wir kurzerhand beschließen uns der Burg samt Ausstellung erst einmal von außen zu nähern. Langsam schlendern wir durch das Renaissanceportal und biegen gleich darauf in Richtung Garten ab. Eine gute Entscheidung, wie wir bald feststellen. Entlang der hohen Ziegelmauer sitzen bereits andere sonnenhungrige Gäste auf bunten Stühlen, davor blühen Dahlien mit Anemonen und weiteren Herbstblumen um die Wette. Mein Herz hüpft bei deren Anblick, das meiner Tochter, als sie ein Stück weiter eine kleine Kugelbahn entdeckt, die natürlich sofort und mehrfach ausprobiert wird.

Dahlien im Schlossgarten der Schallaburg

Langsam schlendern wir weiter und hinein in den Renaissancegarten. In den akkurat angelegten Beeten blühen Rosen und Anemonen und knallgelbe Sessel bieten gemütliche Rastplätze für Besucher. Auch wir genießen hier erstmal den Blick auf die Schallaburg direkt vor uns und schauen uns im Schlossgarten um. Zu entdecken gibt es einiges: eine riesige Giraffe, die neugierig über die Gartenmauer späht, ein Apfelgarten, der sich vor der Burg erstreckt und im Sommer zu schattigen Pausen einlädt, die vermutlich letzte Renaissance-Schießstatt Europas und Reste eines Ballhauses, in dem zur Renaissancezeit eine frühe Art von Tennis gespielt wurde.

Den Spielplatz vor der Burgmauer sehen wir erst, als wir den Garten in Richtung Burg verlassen. Dessen Rutschen und Klettermöglichkeiten werden für meine Tochter in ein paar Stunden den krönenden Abschluss unseres Ausflugs bilden.

Modell der Schallaburg mit Schallaburg im Hintergrund

Die Schallaburg entdecken

Nun sind wir neugierig auf den Rest der Burg. Die Anfänge des prächtigen Renaissanceschlosses gehen bereits aufs 11. Jahrhundert zurück, das heutige Erscheinungsbild wurde stark durch den Ausbau unter Hans Wilhelm von Losenstein vor rund 500 Jahren geprägt. Was ich ursprünglich nicht wusste: Auch abseits der Ausstellungsräume lassen sich Teile dieser faszinierenden Burg auf eigene Faust erkunden; und das wollen wir natürlich nicht verpassen. Wir bewundern den schwarz-weiß verputzten Arkadengang, genießen die Aussicht vom der Ringmauer und schlendern durch die Rauchkuchl und andere Raumteile der Schallaburg. 

Langsam dringen wir zum Herz der Burganlange vor: dem berühmten Terrakotta-Arkadenhof und den Ausstellungsräumen. Die sage und schreibe 1600 Terrakotten Figuren, die den doppelgeschossigen Arkadengang schmücken begeistern mich jedes Mal aufs Neue, ebenfalls der hohe schwarz-weiße Turm, der so markant zum Erscheinungsbild der Schallaburg beiträgt. Bedächtig durchqueren wir den Innenhof und steigen die Stiegen zu den Ausstellungsräumen hoch. 

Ausstellungserlebnis Schallaburg mit Kind

Wie die Ausstellung konkret aussieht, ist natürlich von Jahr zu Jahr anders. Wikinger, Venedig, Byzanz, oder Kindsein – in den letzten 50 Jahren wurden hier vielseitige Themen und Geschichten präsentiert. Die drei Male, die ich die Schallaburg bereits besucht habe, war ich von den Ausstellungen stets sehr angetan. Die Vielzahl an Exponaten, die unterschiedlichen Medien und die kritische Herangehensweise an Themen sind Dinge, die mich einfach beeindrucken. Heute, mit Kind, achte ich zusätzlich auf andere Dinge. Nun rücken die vielen interaktiven Stationen in den Vordergrund, die Rätsel und Suchspiele in den Ausstellungsräumen, die Malblätter zu den Terrakotta Figuren, die zur freien Entnahme aufliegen und die Gestaltung der einzelnen Zimmer. Nur so viel: Auch meiner Tochter gefällts.

Als Abschluss gönnen wir uns noch ein Mittagessen im Café im Innenhof, beobachten das Treiben um uns, suchen ausgewählte Terrakottafiguren und lassen den Ausflug bei Spielplatz und Kugelbahn ausklingen.

 

Weitere Tipps von freets für deinen Ausflug auf die Schallaburg

  • Ausreichend Parkplätze vor Ort.

  • Öffentliche Anreise: Bushaltestelle Schallaburg: Regionalbus 721 vom Bahnhof Melk; Bushaltestelle Anzendorf Ort: Regionalbus 686 vom Bahnhof Melk oder Loosdorf (10 Minuten Fußweg zur Burg)

  • Kinderwagen: die Ausstellungsräume und der Schlossgarten sind mit Kinderwagen befahrbar, dessen Mitnahme in die Ausstellung gestattet. Hunde sind am Areal nicht erlaubt.

  • Altersempfehlung: Schloss & Garten für Kinder jeden Alters, die Ausstellungen empfehle ich für interessierte Kinder ab dem Volksschulalter.

 

Besucherinfos
Adresse:Schallaburg 1, 3382 Schallaburg
Öffnungszeiten:April - November, täglich 09:00 - min. 17:00
Preisspanne:€€ (Erwachsene 15,00; Kinder (6- 18 Jahre) 5,00)
Dauer:2 Stunden
Aktualisiert:Jänner 2025
Zuletzt erlebt:Oktober 2024
Claudia Schlager

Autorin Claudia Schlager

Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.